IRS verschiebt neue Meldepflichten für Zahlungs-Apps

IRS verschiebt neue Meldepflichten für Zahlungs-Apps
Der Internal Revenue Service (IRS) hat die Entscheidung getroffen, die Aktivierung neuer Meldepflichten für Zahlungsanwendungen und Online-Marktplätze zu verschieben. Diese Regeländerung, die ursprünglich für die kommende Steuererklärungssaison geplant war, hätte Nutzer von Plattformen wie Venmo, Cash App und Etsy verpflichtet, Transaktionen über 600 US-Dollar an den IRS zu melden. Die Verschiebung ist eine Reaktion auf die Besorgnis über eine mögliche Verwirrung der Steuerzahler und die Notwendigkeit eines reibungsloseren Übergangs.
Überblick über die ursprüngliche Regel
Die ursprüngliche Regel hätte dazu geführt, dass Zahlungs-Apps und Online-Marktplätze das Formular 1099-K sowohl an den IRS als auch an die Benutzer senden mussten, wenn ihre Transaktionen in einem Kalenderjahr 600 US-Dollar überstiegen. Diese Änderung wurde im März 2021 im Rahmen des American Rescue Plan ratifiziert. Allerdings hat der IRS nun das Jahr 2023 als zusätzliches Übergangsjahr festgelegt. Während dieses Zeitraums sind Zahlungs-Apps nur dann verpflichtet, den Nutzern das Formular 1099-K zu senden, wenn ihr Bruttoeinkommen 20.000 US-Dollar übersteigt oder sie innerhalb eines Kalenderjahres 200 separate Transaktionen durchführen.
Bevorstehende Änderungen im Jahr 2024
Im Jahr 2024 wird die Meldeschwelle weiter von 600 auf 5.000 US-Dollar angehoben. Dieser stufenweise Ansatz soll unnötige Verwirrung vermeiden und Steuerzahlern, Steuerfachleuten und anderen Interessengruppen ausreichend Zeit geben, sich an die neuen Verpflichtungen anzupassen. IRS-Kommissar Danny Werfel vermittelte, dass die zusätzliche Verzögerung für 2023 darauf abzielt, Komplikationen zu umgehen und einen reibungsloseren Umsetzungsprozess zu gewährleisten.
Geltungsbereich der Regeländerung
Die Regeländerung bezieht sich nur auf Transaktionen für Waren und Dienstleistungen. Persönliche Transaktionen, wie z. B. die Rückerstattung von Freunden oder Familie über Zahlungs-Apps, sind von der Meldepflicht ausgenommen. Darüber hinaus sind Umsätze, die den Verkauf von persönlichen Gegenständen mit Verlust beinhalten, nicht steuerpflichtig. Das Hauptziel der Regeländerung war es, Steuerhinterziehung zu bekämpfen, indem sichergestellt wird, dass das gesamte Bruttoeinkommen einer Person gemeldet wird. Es wurde jedoch behauptet, dass dies als Übergriff der Regierung wahrgenommen werden könnte, insbesondere für kleine Unternehmen, die ihr Einkommen bereits an den IRS melden.
Auswirkungen der Verzögerung
Diese Verschiebung der Berichtspflichten gibt dem Kongress die Möglichkeit, eine langfristige, parteiübergreifende Lösung für diese Regel in Betracht zu ziehen. Vertreter beider Parteien haben sich für eine höhere Einkommensgrenze ausgesprochen. Die Coalition for 1099-K Tax Fairness, zu der wichtige Akteure der Zahlungs-App-Branche wie Airbnb, PayPal und Etsy gehören, hat die Verzögerung als Chance für eine umfassendere Lösung begrüßt.
Die Auswirkungen auf die individuelle Steuerbelastung
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Verzögerung und letztendliche Umsetzung der Regeländerung die Steuerbelastung für Einzelpersonen nicht ändern wird. Steuerzahler waren schon immer verpflichtet, ihre Geschäftseinkünfte dem IRS zu melden. Der Unterschied zu der neuen Regel besteht darin, dass der IRS Daten über Geschäftseinkünfte von Zahlungsplattformen Dritter erhält, wodurch es für Einzelpersonen schwieriger wird, Steuern zu hinterziehen, indem sie ihr Einkommen zu niedrig angeben.
Blick in die Zukunft
Die Entscheidung des IRS, die neuen Meldepflichten für Zahlungs-Apps und Online-Marktplätze zu verschieben, zielt darauf ab, einen reibungsloseren Übergang zu gewährleisten und Bedenken hinsichtlich der Verwirrung der Steuerzahler auszuräumen. Während die Regeländerung der Steuerhinterziehung entgegenwirken soll, wurde argumentiert, dass sie unbeabsichtigte Folgen für kleine Unternehmen haben könnte. Während der Kongress über eine dauerhafte Lösung berät, bleibt die zukünftige Entwicklung dieser Berichtspflichten ungewiss.